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Asylheim Löwenberg

Deutlich weniger Schule für die Kinder. Ein Zimmer mit Bad auf dem Gang für 900 Franken. Ein neues Konzept aufgrund der Berichterstattung.

Recherche-Dossier

Zusammenfassung
[Schule] W
er in Graubünden Asyl sucht, wohnt grundsätzlich in einem Kollektivzentrum zusammen mit anderen Flüchtlingen. In eine eigene Wohnung ziehen darf nur, wer genügend Geld verdient. Schwer fällt dies besonders Familien. Manche Kinder und Jugendliche besuchen deshalb während Jahren die heiminterne Schule, die deutlich weniger Unterricht als die Volksschule anbietet.

Aufgrund meiner Berichterstattung überarbeitete das Bündner Migrationsamt das Schulkonzept und publizierte es im Juli 2014. Seither haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, von der Heimschule an die Volksschule zu wechseln. Die Zahl der Stunden in der Heimschule ist jedoch laut Konzept immer noch tiefer als in der Volksschule.

[Wuchermietzins] Strittig ist auch die Praxis des Bündner Migrationsamt, in den Kollektivzentren eine Miete zu verlangen, sobald eine Familie genügend verdient. Es handelt sich dabei um einen Wuchermietzins von 900 Franken. Auf Anfrage erklärten die Verantwortlichen, es handle sich dabei um eine Pauschale um weitere Nebenkosten abzugelten. Eine Aufschlüsslung existiert nicht.

[Sexuelle Übergriffe] Ein Jahr lang ermittelte die Staatsanwaltschaft Graubünden wegen mutmasslicher sexueller Übergriffe zwischen Jugendlichen. Laut Einstellungsverfügung vom September 2014 kam es offenbar zu sexuellen Handlungen zwischen den Jugendlichen, die jedoch strafrechtlich nicht relevant waren.

Beiträge für Radio SRF und srf.ch
Reportage des ersten Schultags 2013/14
→ 19.8.2013 ♦ «Ich hätte gerne eine grössere Schule mit anderen Kindern»

Mutmassliche sexuelle Übergriffe
→ 16.September 2013 ♦ Sexuelle Übergriffe zwischen Kindern im Asylzentrum Schluein?
→ 22. September 2014 ♦ Transitzentrum Löwenberg: Keine sexuellen Übergriffe nachgewiesen (Sara Hauschild)

Die Schule „light“ des Bündner Migrationsamts
→ 6. November 2013 ♦ Löwenberg: Verwirrspiel um eine Schule mit eigenen Regeln
→ 7. November 2013 ♦ Politikerinnen reagieren irritiert
→ 7. November 2013 ♦ Nach drei Jahren darf Helin an eine richtige Schule

→ 5. Dezember 2013 ♦ Die Schule „light“ ist Thema im Bündner Parlament

Das Bündner Amt für Migration überarbeitet sein Schulkonzept
→ 19. Juli 2014 ♦ Flüchtlingskinder schneller in Volksschule integrieren (Sara Hauschild)

Wuchermietzins im Asylzentrum: 900 Franken für 1 Zimmer
→ 20. Dezember 2013 ♦ Happige Miete: Asylbewerber zahlen 900 Franken für ein Zimmer
→ 7. Januar 2014 ♦ Zimmermiete in Asylzentrum: Regierungsrat nimmt Stellung

Dokumente
→ Konzept Schule Löwenberg, Februar 2010
→ Fragestunde Grosser Rat Locher Benguerel betreffend Schule im Transitzentrum in Schluein, 4.12.2013
→ Mitteilung Amt für Migration und Justiz «Bewährte Praxis im Asylbereich wird fortgesetzt», 19.7.2014
→ [Neues] Konzept zum Betrieb von Schulen in Kollektivunterkünften, 11.6.2014
→ Strategie für die Unterbringung und Betreuung von Personen im Asylbereich, 11.6.2014
→ Mitteilung Staatsanwaltschaft Graubünden «Strafuntersuchung im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen im Transitzentrum Löwenberg in Schluein abgeschlossen», 22.9.2014

à propos
2011-04-00 Konzept zur Unterbringung und Betreuung_komplett
Das nebenstehende Diagramm stellt den Unterbringungsprozess für Asylbewerber im Kanton Graubünden dar. Im Diagramm vergessen ging die Möglichkeit einer Aufenthaltsbewilligung.
Quelle: Konzept zur Unterbringung und Betreuung von Personen des Asylbereichs im Kanton Graubünden 2011.

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